A Sea Symphony – Aus Der Neuen Welt – Solidaritäts- & Willkommenskonzert
RESTKARTEN an der ABENDKASSE erhältich! Abendkasse ab 19:00 Uhr geöfnet Ticketpreise Abendkasse 20/ 30/ 40 € Konzertbeginn 20 Uhr
Prolog
„Behold the Sea!“ – mit diesen Worten beginnt eine der wunderbarsten Chorsinfonien der europäischen Musikgeschichte. Mit der spektakulären Aufführung der BBC 2013 in der Londoner Royal Albert Hall scheint diese eindrucksvolle Sinfonie nun ihren Siegeszug durch die Konzertsäle des heutigen Europa anzutreten. Ein Europa, an dessen Außengrenzen unzählige Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben mit eben diesem bezahlen. „A Sea Symphony“ beschäftigt sich mit den Themen des Ozeans und kommt gegen Ende im Zusammenhang mit der Krise auf dem Mittelmeer einem erschütternden Requiem gleich.
„A Sea Symphony“ ist die erste Sinfonie des Briten Ralph Vaughan Williams, die zwischen 1903 und 1906 entstand. „Leaves of Grass“ („Grashalme”) ist der Titel des Hauptwerkes des amerikanischen Lyrikers Walt Whitman aus dem Vaughan Williams die berührenden Worte für die hochemotionalen Chorpassagen schöpft.
„Aus der Neuen Welt“ ist der berühmte Beiname der 9. Sinfonie Antonin Dvoraks die 1893 ihre Uraufführung erlebte. Auch im 19. Jahrhundert flüchteten Millionen Europäer in eine „Neue Welt” aus ganz unterschiedlichen Gründen wie Krieg, Hungersnot, Verfolgung aufgrund von Religion, Ethnie, Ideologie oder sexueller Orientierung – oder schlicht aus wirtschaftlichen Gründen. Damals sprach man von „Auswanderern“.
Wir schaffen das? Wir machen das!
Ob man nun von Auswanderern, Migranten oder von Flüchtlingen sprechen möchte – dem Dirigenten Wolfgang Roese ist das egal, er möchte etwas tun. Zusammen mit seinen Mitstreitern, den ORSOnauten, initiiert der künstlerische Leiter und Gründer von ORSO ein großes Willkommens- und Solidaritätskonzert mit und für Flüchtlinge in der Berliner Philharmonie. Schwerpunkt bildet dabei Vaughan Williams‘ große Choralsinfonie mit Platz für Hunderte von Sängerinnen und Sängern.
Wer macht das?
Der große Chor und das Orchester des ORSOphilharmonic bilden mit über 200 Mitwirkenden die Basis für ein außergewöhnliches Konzerterlebnis im November mit über 2.000 Sitzplätzen in einem der besten Konzertsäle der Welt. Hinzukommen sollen Gastkünstler, Orchestermusiker und Choristen auch aus den Reihen der Flüchtlinge selbst. ORSO (Orchestra & Choral Society) hat seinen Ursprung im Süden Deutschlands mit Sitz in Freiburg und Berlin und wurde bereits Mitte der 90er von Wolfgang Roese gegründet. Seit 2010 ist ORSO auch in Berlin zu erleben, mit Konzerten in der Philharmonie („Die Schneekönigin“), dem Berliner Dom (Dovrak Requiem) oder im Friedrichstadtpalast („Rock-Symphony-Nights“). Fernab vom Alltag am LaGeSo oder in der Flüchtlingsunterkunft möchte Roese möglichst viele Menschen in die Philharmonie holen, von denen man glauben könnte, sie hätten gerade andere Sorgen als den Besuch eines Symphoniekonzertes. Zahlreiche Gespräche mit Betroffenen und Flüchtlingshelfern bestätigen: Dem ist nicht so. Kulturelle Nahrung für Geist und Seele ist sehr willkommen in der Einöde von Bürokratie, Warteschlangen und bangem Hoffen.
Wie soll das gehen?
Bei möglichst niedrigen Eintrittspreisen soll dieses Sonderkonzert solidarisch finanziert werden. Der gemeinnützige e.V. „ORSO – Orchestra & Choral Society Berlin“ geht dabei ein hohes finanzielles Risiko ein. Mit nur sehr geringem Startkapital wagen es Wolfgang Roese und die ORSOnauten Berlin trotzdem: So vielen Flüchtlingen wie möglich soll kostenloser Zugang zur Philharmonie gewährt werden – finanziert durch Drittmittel wie Spenden und Sponsoren, Chorbeiträge der Sänger, Aufwandsentschädigungen statt hoher Gagen für die Künstler und vor allem durch Solidartickets, mit denen Konzertbesucher andere Konzertbesucher unterstützen können.
Was kostet das?
Rund 40.000€ Kosten fallen insgesamt an für Saalmiete, Aufwandsentschädigungen für Künstler, Logistik, Werbung, Organisation, Personal, Notenmaterial, Leihinstrumente, Fahrtkosten, Printmaterial, GEMA und noch so vieles mehr. Bei einer Kapazität von ca. 2.000 Sitzplätzen entfallen im Schnitt 20€ Kosten auf einen Sitzplatz bei ausverkauftem Haus. Je mehr Konzertbesucher und Choristen ein Solidarticket/Mitsingticket buchen und je mehr Drittmittel zusammenkommen, desto mehr Gäste – denen es wirtschlaftlich schlechter geht – können an diesem Konzert teilhaben. Das schließt neben den Flüchtlingen, denen dieses Konzert gewidmet ist, selbstverständlich auch Geringverdiener, ALG II-Empfänger, Schüler, Studenten etc. mit ein, die Tickets besonders günstig erwerben können. Im Sinne der Transparenz werden alle Zahlen rund um dieses Konzert in Echtzeit online gestellt!
Was soll das?
Chor und Orchester des ORSO vereinen seit je her Musikerinnen und Musiker aus über 20 Nationen. Dieses “Multikulti” beflügelt das künstlerische und soziale Wesen des Klangkörpers „ORSO“ und spiegelt sich auch in den Konzertprogrammen wider. Mit „A Sea Symphony“ möchten Chor und Orchester des ORSOphilharmonic all jener gedenken, die die Überfahrt nach Europa nicht überlebt haben. Hingegen ist Dvoraks 9. Symphonie „Aus der Neuen Welt“ der optimistische, empathiegeleitete Willkommensgruß an alle Menschen, die in dieser Hauptstadt eine Zuflucht gefunden haben.
Wer kann mitmachen?
Jeder der über Chorerfahrung verfügt und/oder sich mithilfe von Übefiles privat vorbereiten kann. Mehr Informationen, Anmeldeformulare, Termine, Übefiles, Notenquellen etc. sind demnächst online zu finden. Zudem stehen die ORSOnauten werktags von 10-18 Uhr unter 030 311 62 600 telefonisch zur Verfügung sowie per E-Mail: kbb@orso.berlin